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Das Abendmahl

Das Abendmahl ist ein Sakrament. Im Gegensatz zu den Katholiken, denen allein die Hostie gereicht wird, nehmen wir Brot und Wein. Während Katholiken an die Umwandlung von Brot und Wein in Jesu Leib und Blut glauben (Dies ist der Leib unseres Herrn ...), meinen wir eher die Bedeutung: Das ist (wie) der Leib unseres Herrn ... Das Abendmahl hat dabei fünf Merkmale:

  • Es ist ein Erinnerungsmahl und erinnert uns an die Einsetzung des Heiligen Abendmahles am Gründonnerstag, dem Abend vor Karfreitag. Jesus hat seinen Jüngern Brot und Wein gereicht und sie aufgefordert, als Zeichen der Erinnerung das Abendmahl immer wieder zu feiern.
  • Es ist ein Vergebungsmahl. Jesus hat alle Jünger an den Tisch geladen, auch seinen Verräter Judas Iskarioth. In Vorbereitung auf das Abendmahl bekennen wir Christinnen und Christen unsere Schuld vor Gott und bitten um Vergebung. Das Mahl ist ein Zeichen der Vergebung durch Jesus Christus.
  • Es ist ein Gemeinschaftsmahl. Wir Christinnen und Christen feiern unsere Gemeinschaft mit dem auferstandenen Jesus Christus, unsere Gemeinschaft untereinander und auch die ökumenische Gemeinschaft aller Christinnen und Christen weltweit.
  • Es ist ein Hoffnungmahl. Wir glauben an das Wiederkommen unseres Herrn Jesus Christus. Er wird uns auferwecken von den Toten und zum ewigen Leben führen. Im "neuen Jerusalem", im Reich Gottes, ist ein festlicher Tisch gedeckt, und wir feiern unsere Gemeinschaft mit Gott, unserem Schöpfer und mit der ganzen Schöpfung.
  • Und schließlich: Es ist ein Liebesmahl. Durch das Abendmahl erweist Gott uns seine Liebe und wir erweisen ihm unsere Liebe.

Was ist ein Sakrament?

Das Wort kommt von dem lateinischen "sacramentum" und bedeutet "Heilszeichen" oder "Heilsmittel". Durch das Sakrament wirkt Gott selbst an uns. Dazu gehören Mittel wie das Brot, der Wein oder das Wasser und ein verheißungsvolles biblisches Wort. In dem Sakrament wird Gottes Nähe zu uns individuellen Menschen sichtbar. Wir Evangelische kennen zwei Sakramente, die Taufe und das Abendmahl. Sakramente spenden dürfen dazu besonders berechtigte Christinnen und Christen, die mit "der Verwaltung der Sakramente beauftragt sind", so Pfarrerinnen und Pfarrer oder Prädikantinnen und Prädikanten. (Ausnahme: die Nottaufe.)

Das Abendmahl - Und so geht's!

Das Abendmahl kann in unterschiedlicher Form gereicht werden:

  • Die traditionelle Form ist, dass man sich vor dem Altar versammelt und zunächst die Oblate gereicht bekommt mit dem Wort: "Jesu Leib für dich gegeben" oder "Nimm hin und iß, das ist der Leib unseres Herrn Jesus Christus, der dir gegeben ist." Die Oblate wird sofort verspeist. Anschließend wird der Kelch gereicht, aus dem jede Christin und jeder Christ einen Schluck nimmt. Dabei spricht der Pfarrer / die Pfarrerin: "Jesu Blut für dich vergossen" oder " Nimm hin und trink. Das ist das Blut unseres Herrn Jesus Christus, welches für dich vergossen wird zur Vergebung deiner Schuld." (Nach jedem Schluck wird der Rand des Kelches ein Stück weitergedreht, dann wird der Rand des Kelches regelmäßig gesäubert.) Anstatt des einen großen Kelches reichen einige Gemeinden auch viele kleine Einzelkelche. Ist das Abendmahl jedem gereicht worden, folgt ein Bibel- und ein Segenswort und die Gemeindeglieder gehen zurück auf die Plätze.
  • Die Intinktio bedeutet, dass die Oblate in den Wein eingetaucht wird. Man beläßt als Zeichen, dass man die Oblate eintauchen möchte, diese in der Hand, so dass der Pfarrer/die Pfarrerin den Kelch so platziert, dass man sie in den Wein eintauchen kann. Diese Form hat sich in der letzten Zeit durchgesetzt und wird i.d.R. vorgenommen. Hat man die Oblate verspeist, wird der Kelch zum Munde geführt.
  • In unserer Gemeinde wird das Abendmahl so gereicht: Die Gemeinde versammelt sich in Gruppen von 10 bis 12 Personen um das Taufbecken, das mittig vor dem Altarraum steht. Ein Assistent reicht die Oplate und spricht: Christi Leib für dich gegeben. Anschließend reicht der Liturg / die Liturgin jeder/jedem Abendmahlsteilmer*in einen eigenen kleinen Kelch und spricht: Jesu Blut für dich vergossen. Anschließend sammelt der Liturg die Kelche wieder ein. Die Teilnehmer*innen werdn mit einem Bibelwort entlassen und begeben sich zurück auf ihre Plätze.
  • Damit Christinnen und Christen, die keinen Alkohol trinken wollen, ebenfalls am Abendmahl teilnehmen können, wird auch Saft anstatt Wein gereicht. In unserer Gemeinde wir das Abendmahl i.d.R. an jedem 1. Sonntag im Monat gefeiert, einmal mit Wein und beim nächsten Mal mit Saft. Auf dieser Homepage können Sie im Predigtplan nachlesen, wann Wein oder Saft gereicht wird.